Heute schauen wir uns das sehr beliebte BWIG 180* genauer an! Zahlreiche positive Kundenmeinungen gibt es bereits. Es ist schon länger auf dem Markt und hat sich auf dem Markt bewährt! Ist es auch heute noch zu empfehlen?
Das Gerät ist vergleichbar mit dem Weldinger WE 201p* und dem Stahlwerk DC WIG 200 ST IGBT*. Im direkten Vergleich ist es am günstigsten! Unter 200 Euro. Das ist extrem günstig. Trotzdem bietet es genau wie die anderen das WIG-Schweißen und das E-Hand schweißen an.
Also ein 2in1 Gerät!
Legen wir mit dem Berlan BWIG 180 Test los!
Die Leistung im Vergleich zu ähnlichen Produkten!
Der Berlan BWIG 180 hat insgesamt 180 Ampere. Diese lässt sich zwischen 20 und 180 stufenlos regeln. Im Vergleich ist dies der niedrigste Wert. Die meisten Geräte bieten hier mehr Ampere.
So hat der Preislich ähnlichste Konkurrent Weldinger WE 201p eine Leistung von 200 Ampere. Auch das Stahlwerk DC WIG ST IGBT hat mehr zu bieten. Letztere kostet aber auch schon vergleichsweise viel mehr…
Dies ist aber kein so großes Problem. Man nutzt ohnehin meistens weniger und nur in seltenen Fällen benötigt man die Maximalleistung.
Fehlende Funktionen! Dies ist leider nicht enthalten.
Die Gasnachlaufzeit ist leider nicht veränderbar. Das ist vor Allem bei kurzem Punktschweißen ärgerlich, da man einfach Argon verschwendet. Die Gasnachlaufzeit beträgt etwa 5 Sekunden.
Man kann nur 2 Takt schweißen, geht aber sehr gut. Kein 4 Takt Schweißen möglich. Ist aber auch nicht gang und gäbe in dieser Preisklasse.
Das Elektrodenschweißen scheint kein AntiStick oder Hotstart zu haben. Die Extrafeature fehlen leider und da wurde anscheinend gespart. Es fehlen die Angaben.
Pulsfunktion ist dabei! Für dünne Bleche gewappnet.
Man hat hier trotz des günstigen Preises eine Pulsfunktion integriert. Dafür ist der Regler an der rechten Seite des Berlan BWIG 180*.
So kann man gerade bei sehr dünnem Blech gute Schweißnähte produzieren oder man kann beispielsweise den Endkrater am Ende einer Schweißnaht gut vermeiden!
Dies kann man mit dem BWIG 180 nicht schweißen!
Beim Berlan BWIG 180 handelt es sich um eine DC WIG Schweißgerät. Das heißt: Aluminium schweißen ist nicht! Auch das Titan schweißen wird wohl nicht möglich sein. Hierfür braucht man Wechselstrom!
Mit anderen Worten: Ein AC/DC WIG Schweißgerät.
Probleme bezüglich Einschaltdauer & Überhitzung?
Bei wie viel Ampere die Einschaltdauer bei 100 % ist, wurde leider nicht angegeben. Bezüglich Überhitzung gibt es aber keine Probleme!
Die Kühlung funktioniert sehr gut und oft braucht man auch nicht die volle Ampereleistung. Für die Meisten sollten 120 Ampere ausreichen.
Diese Vorteile stehen hervor! Gründe für einen Kauf!
Der Berlan BWIG 180* ist recht klein und leicht! Gerade mal 10,6 kg schwer. Zudem hat er einen bequemen Tragegriff. So ist das Modell insgesamt gesehen sehr gut für den mobilen Einsatz ausgelegt.
Des Weiteren ist die gute Verarbeitungsqualität zu erwähnen. Hier stimmt alles und der erste Eindruck stimmt. Auch die Bedienung macht Spaß. Lediglich das Schlauchpaket an der Düse sieht etwas filigran aus.
Es ist alles recht einfach und handlich! Anfänger werden sehr gut zurechtkommen. Man schafft in relativ kurzer Zeit gute Ergebnisse.
Der Lichtbogen ist stabil und brennt gleichmäßig. Zudem ist der Lüfter recht leise und auch bei längeren Schweißen macht das Gerät nicht schlapp.
Abstimmung des Schweißstroms stimmt auch.
Negative Dinge, die uns aufgefallen sind! Gründe gegen den Kauf!
Keine digitale Stromanzeige! Hier müssen also die genauen Ampere an dem einfachen Drehregler abgeschätzt werden. Da hat das Weldinger WE 201p* und das Stahlwerk DC WIG 200 ST IGBT* die Nase vorne.
Die Bedienungsanleitung ist sehr knapp gehalten. Vermutlich auch teilweise falsch, da das Aluschweißen mit Gleichstrom definitiv nicht zu empfehlen ist! Hierfür ist Wechselstrom notwendig (AC)
Des Weiteren haben wir das Hand- und Massekabel. Diese sind 2 m und etwas knapp. Eine etwas längere Ausführung wäre schön gewesen. Zum Glück kann man diese aber einfach austauschen, falls es zu sehr stört. Bei manchen Geräten sind diese fest verbaut.
Bezüglich des Kabels macht das der etwas teurere Weldinger WE 201p übrigens auch etwas besser. Für manche als eine Alternative zu empfehlen!
Hinweis: Dort sind es 4 m.
Was hat der Berlan BWIG 180 alles geschafft? Stresstest!
In der Praxis hat sich der Berlan BWIG 180 gut geschlagen. Es wurde Edelstahlgeländer über 15 Meter geschweißt! Keine Probleme. Auch zügige Schweißnähte über 1,5 Stunden waren kein Problem.
Als Nächstes ging es an die dünnen und dicken Bleche! Sowohl dünne Bleche von 0,4 mm bis 4 mm konnten verschweißt werden, als auch die dickeren Bleche zwischen 5 mm und 7 mm.
Die Pulsfunktion war sehr hilfreich für die dünnen Werkstücke. Auch die Frequenz ist sehr gleichmäßig. (Wichtig bei dünnem Blech)
Weitere Werkstoffe und Einsatzgebiete!
Arbeiten an Karosserien sind möglich! Zudem sind auch Werkstücke aus Eisen und Nirostalblech kein Thema. Für Nirostablech ist allerdings WIG mit Argon-Schutzgas und eine Edelstahl – V2A Schweißelektrode zu empfehlen!
Normale Elektrode ist zwar auch möglich, aber dann könnte die Schweißnaht schneller rosten und irgendwann brechen.
Wichtiges zum Lieferumfang
Es ist kein Druckregler und Schlauch für das Gas enthalten, welches für das WIG-Schweißen benötigt wird. Dies müsst Ihr selber dazu kaufen. Dies ist aber häufig so und bei anderen Geräten auch der Fall. Ansonsten kommt noch ein Schweißschild und eine Schlackenbürste hinzu.
Was ist noch erwähnenswert?
Beim WIG Handgriff handelt es sich um ein ganz einfaches WS 17/26. Wird also leicht Ersatzteile beim Fachhandel zu holen. Auch noch erwähnenswert: Die Spannzangendurchmesser für die Wolframelektroden sind in Größe 1,5 mm, 2 mm und 2,3 mm verfügbar.
Fazit: Ist es zu empfehlen?
Generell können wir hier ein klares „Ja“ aussprechen. Es ist zwar nicht mehr das neuste Modell, aber es tut seine Sache gut und sicher. Das unterstreichen auch die hunderten positiven Bewertungen.
Viele neue Modelle kommen mit viel minderwertiger Qualität heute daher. Da greift man gerne auf alte und bewährte Qualität.
Für den Heimwerker, Anfänger und alle die gelegentlich Schweißen wollen und ein anständiges Gerät so günstig wie möglich haben wollen:
Der Berlan BWIG 180* ist da genau richtig und zu empfehlen.
Noch 2 kleine Tipps für bessere Schweißergebnisse!
Schleifen Sie die Elektrode vor dem Schweißen mit der Faser an. Dadurch hat man nochmal ein etwas ruhigeren Lichtbogen. Zudem das Blech an der schweißenden Stelle immer gut entrosten!
Das war’s mit dem Berlan BWIG 180 Test. Wir hoffen es konnte euch bei der Entscheidung helfen.
Habt Ihr euch für das Gerät entschieden? Was sind eure Erfahrungen mit dem Gerät? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!